Egal, ob der Berufseinstieg, der nächste Schritt innerhalb der Karriere oder der Wechsel in eine Management Position ansteht: Fachwissen alleine reicht nicht mehr aus. Ohne ausgeprägte Soft Skills wie kommunikative Fähigkeiten wird der Lebenslauf zur Sackgasse. Wir beleuchten die wichtigsten Soft Skills und verraten worauf Personaler achten.
Die Einladung zum persönlichen Vorstellungsgespräch ist da? Herzlichen Glückwunsch. Die erste Hürde ist genommen. Die Unterlagen und das vorgeschaltete kurze Telefoninterview haben gezeigt, dass die fachlichen Kompetenzen des Bewerbers passen. Der Traum-Job ist damit schon in der Tasche? Weit gefehlt! Im Vorstellungsgespräch steht der Mensch hinter den Unterlagen als potentieller neuer Mitarbeiter und Kollege im Fokus. Es wird abgeklopft, wie der Mensch tickt, ob er ins Unternehmen und auch ins Team passt. Wenngleich die Not nach neuen Mitarbeitern im SAP-Umfeld groß ist. Eine Fehleinstellung ist teuer für Unternehmen und kann die Arbeit des ganzen Teams behindern. Jeder Bewerber muss sich also auf Fragen zu den sogenannten Soft Skills gefasst machen.
Soft Skills – was ist das eigentlich?
Soft Skills umfassen die persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen und sind für den beruflichen Erfolg genauso wichtig wie die erlangten Fachkenntnisse. Machen wir dies an einem SAP-Berater fest: SAP-Berater sind in ihrer Rolle heutzutage vielfältigen Anforderungen ausgesetzt. Sie sind Fachexperten in ihrem Gebiet, in der Analyse und Konzeption stark, sind Projektleiter, Umsetzer genauso wie Vermittler und „Feuerwehr“. Sind Change Manager, Know-how-Träger und manchmal auch Diplomaten. Das hierfür mehr als „Customizing-Kenntnisse“ gefragt sind, wird schnell klar. Hier müssen die persönlichen und sozialen Skills greifen und überzeugen.
Persönlich punkten
Zertifikate, Zeugnisse und Abschlüsse sind sicherlich ein guter Indikator für die fachlichen Kompetenzen. Paaren sich diese mit erfolgreich umgesetzten Projekten umso besser. Wie lassen sich aber die weichen Faktoren ermitteln? Unternehmen setzen bei ihrer Personalauswahl auf verschiedene bewährte aber auch moderne Mittel. Neben dem „4-Augen-Prinzip“ und strukturierten Interviews halten auch immer mehr Assessments und Management Assessments in der IT-Branche Einzug. Selbstpräsentationen und Case Studies dienen dazu, mehr über den Bewerber und seine Persönlichkeit zu erfahren, um damit Rückschlüsse auf sein Verhalten im Berufs- und Projektalltag zu erlangen. Insbesondere Industrie- und global operierende Unternehmen setzen vermehrt auf eignungsdiagnostische Testverfahren (auch online) zur Beurteilung und Vorhersage der persönlichen und beruflichen Eignung.
Im Vorstellungsgespräch genauso wie im Mitarbeitergespräch wird somit derjenige weiterkommen, der sich hier gut schlägt. Bewerber sollten sich somit ihren eigenen kognitiven und emotionalen Fähigkeiten bewusst sein.
Soft Skills als Wettbewerbsvorteil
Mit Fachexpertise alleine punktet man also nicht mehr. Gerade die Soft Skills und vermeintlich weichen Fähigkeiten lassen die Fachkompetenz erst richtig strahlen. Die gute Nachricht ist. Die „weichen Erfolgsgaranten“ lassen sich trainieren. Dabei muss es nicht gleich ein umfangreiches Coaching sein. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Person und dem eigenen Verhalten (Selbst- und Fremdbild) in schwierigen oder stressigen Situationen kann hier bereits ein erster Anfang sein. Darüber hinaus bieten viele Firmen Workshops und Seminare an zu Themen wie Kommunikation oder Präsentationstechniken. Ehrliche Rückmeldung kann helfen, die eigene Wirkung auf andere besser zu verstehen und mehr Klarheit über die Stärken und Schwächen zu haben.
Unterstreichen die „Soft Skills“ die „Hard Skills“ werden die Hürden im Vorstellungsgespräch erfolgreich gemeistert und es steht einem nächsten beruflichen Schritt nichts im Weg.
Die am meisten von Personalern nachgefragten Soft Skills*:
- Teamorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Kooperationsfähigkeit
- Planungs- und Organisationsfähigkeit
- (Eigen-) Motivation
- Selbstmanagement
- Flexibilität
- Durchsetzungsvermögen
- Analytisches und logisches Denkvermögen
- Konfliktmanagement
- Zielorientiertheit
- Digitale Kompetenz
(*laut Karriereberater Ralf Breitenfeldt, erhoben unter Kunden der allfield)